Fahne


ERLÄUTERUNGEN ZUR NEUEN CLOPPENBURGER SCHÜTZENFAHNE

SEITE A

Historischer Hinweis auf die Schützengilde

Das Schützenwesen in Cloppenburg ist eng mit der Geschichte der Burg
und der Stadt Cloppenburg verbunden.
Darum sollte eine Verbindung von den Anfängen bis in die Gegenwart
geschaffen werden.
A Nach der Fertigstellung der Burg im Jahre 1297 durch Graf Otto III. von
Tecklenburg (eine Vorgängerin wurde schon 1236 erbaut, diese wurde aber
vermutlich schon im Jahre 1291 zerstört) kamen außer Handwerkern auch
Söldner mit Anhang. Da die Burg auf Dauer für eine derart hohe Anzahl
Personen nicht ausgelegt war, siedelten sie sich vor der neuen Burg an.
Diese Söldner muß man als die Ahnen des Cloppenburger Schützenwesens
betrachten.
• Das Bild wird von vier Hauptthemen getragen, die auf dunkelgrünem Fond
stehen.
1. Merian Stich von 1647
2. Bildnis eines bewaffneten Schützen
3. Stadtwappen mit Schleifen und Jahreszahlen
4. Schrift mit Jahreszahl
Zu 1. Als Hintergrund wurde der Stich von Matthäus Merian aus dem Jahre
1047 genommen, da auf ihm zum ersten Mal eine Gesamtansicht von
Cloppenburg-Krapendorf, sowie die beiden herausragenden Ge-
baude, die Krapendorf und Cloppenburg über Jahrhunderte hin
besaß, (Burg und Andreas-Kirche) zu sehen sind.
Außerdem ist auf ihm die älteste Abbildung eines Cloppenburgers
wiedergegeben (links am Schwertende unter der Andreas-Kirche).
Zu 2. Der Schütze in der Bildmitte trägt die bunte Kleidung der Zeit nach
den Bauernkriegen 1525, wie sie noch bis weit in die zweite Hälfte
des 16. Jahrhunderts getragen wurde. Als Hauptwaffe trägt er eine
Armbrust. Diese Waffe wurde genommen, obwohl zu dieser Zeit das

Gewehr (Arkebuse) schon weit entwickelt, sie aber billiger und
in der Treffsicherheit immer noch dem Gewehr überlegen war. Als
zweite Waffe trägt er ein Schwert der damaligen Zeit.
Zu 3. Das Wappen in der Mitte der Fahne ist in den alten ursprünglichen
Farben gehalten. Es vereinigt in sich das alte Wappen des damaligen
Landesherrn Heinrich von Moers.
Schwarzer Balken in Gold, mit den drei blauen quadratischen
»baristelen« des Münsterschen Bischofs Heinrich von Moers. Über
dem Balken die Figur des hl. Paulus mit aufgeschlagenem Buch und
Schwert.
Weil das Wappen ursprüglich aus drei Teilen bestand (schräggestelltes
Schild mit dem Wappen des Bischofs Heinrich von Moers, neben dem
Schild schräggestellter Helm, über dem der breitbeinige hl. Paulus
steht), ist das Wappen schräg neben dem Schützen angebracht. Unter
dem Wappen ein geschwungenes Tuch mit den Jahreszahlen 1297
(Fertigstellung der Burg) und 1435 (Verleihung der Stadtrechte),
welches sich um ein Bein schlingt.
Zu 4. Der Schriftzug Cloppenburger Schützengilde und die Jahreszahl
1585 weisen auf die älteste, nachweisbare Erwähnung der Schützen-
gilde hin (Brief des Dirich Stedyng aus dem Jahre 1615).
Die Schützentradition ist aber sehr viel älter. Cloppenburger Schützen
werden schon im Jahre 1448 bei der Belagerung der Stadt Soest
(Soester Fehde) erwähnt.
Der Schrifttyp des Schriftzuges ist die Garamont, die um 1500
entstand.
Zur Abrundung des Gesamtbildes ist das Ganze mit einem gold-
schwarzen Rand umgeben, wie es damals üblich war

SEITE B

Neuzeitlicher Teil

Aufgabe war auf dieser Seite eine Verbindung von der alten Schützengilde
zur heutigen Zeit zu schaffen. Gleichzeitig sollten die heutigen Aufgaben
und Ziele (Tradition und Schießsport) herausgehoben werden.
• Wie auf der vorherigen Seite besteht das Bild aus vier Themen auf dunkel-
grünem Fond.

1. Stadtwappen mit Piktogramm
2. Zielscheibe mit Eichenzweigen
3. Schriftzug mit Jahreszahl
4. Vier kleine Wappen mit Eichenzweigen und Jahreszahlen

Zu 1. Beherrscht wird die Seite von einem Stadtwappen, auf dem sich ein
Piktogramm befindet. Das Stadtwappen entspricht dem Entwurf des
Graphikers Waldemar Mallek aus Münster aus dem Jahre 1935,
wie es heute noch gehandhabt wird. Auf dem Wappen befindet sich
ein Piktogramm, welches drei Schützen darstellt (Gewehr,- Bogen-,
Pistolenschütze). Diese drei Waffen ergeben mit der Armbrust auf
der Seite A die heute gebräuchlichen Waffenarten im DSB.

Zu 2. Der zweite herausstechende Blickfang ist die Zielscheibe, die von
Eichenzweigen eingerahmt wird. Sie sollen die Tradition verdeut-
lichen.

Zu 3. Der Schriftzug: Bürgerschützenverein Cloppenburg und die Jahres-
zahl 1924 weisen auf die Gründung des heutigen Vereins mit heutiger
Bezeichnung hin.
Der Schrifttyp ist die Helvetica, ein moderner, zeitloser Schriftyp, wie
er heute gebräuchlich ist.

Zu 4. Die Jahreszahlen auf dem Wappen in den Ecken der Fahne erinnern
an herausragende Ereignisse. Sie stellen eine Verbindung von der
Schützengilde zur heutigen Zeit dar.
1845 wurden die beiden bestehenden Schützengilden (Cloppenburg/
Krapendorf) zu einem Verein zusammengelegt, welcher sich
»Schützenverein Cloppenburg-Krapendorf 1845« nannte. Dies geht
aus der Beschriftung der alten Fahne hervor, welche sich im Besitz
des BSV befindet.
1886 erfolgte ein Neuanfang nach den Kriegen 1866, 1870/71. Der
Verein wird neu geordnet und ein Vorstand gewählt, der im Jahr
darauf, 1887, das 1. Schützenfest auf dem alten Schützenplatz durch-
führte. 1906 wird der Verein aus finanziellen Gründen (er wollte
sich von der Haftpflichtversicherung lösen) aufgelöst und auf Grund
neuer Statuten ein Schießverein mit dem Namen »Schützenverein
Cloppenburg« gegründet.

1985 400 Jahre nachweisbare Schützentradition in Cloppenburg
(Aufzeichnungen des Dirich Stedyng mit beigefügtem Schützen-
Artikelbrief aus dem Jahre 1615).

Größe der Fahne: 110 x 120 cm.

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